Immobilienkauf: Ein ewiger Traum oder greifbare Realität trotz steigender Bauzinsen?

In den vergangenen Monaten sind die Bauzinsen noch einmal stark angestiegen. Und so wie es aussieht, bleibt dieser Trend erst einmal ungebrochen. Für einige Kreditnehmer ist das ein markanter Grund, um die eigenen Baupläne erst einmal auf Eis zu legen. Doch was können Sie tun, damit Sie Ihren Traum von der eigenen Immobilie nicht ad acta legen müssen?

Wie kritisch schätzen Kaufinteressenten den Immobilienmarkt ein?

Aktuellen Umfragen zufolge haben bereits jetzt viele Menschen das Gefühl, dass sie sich keine eigene Immobilie mehr leisten können. Der Immobilienmarkt wird als überhitzt und die am Markt verfügbaren Preise für Wohnungen und Häuser werden als nicht realistisch empfunden. In ihrem Monatsbericht hat die Bundesbank kürzlich erneut vor einer Überteuerung gewarnt und darin aufgeführt, dass gemäß aktuellen Schätzungen die Immobilienpreise in den Städten 2021 zwischen 15% und 40% über dem tatsächlichen Wert liegen. Kein Wunder, dass Kaufinteressenten anhand dieser Ergebnisse ins Überlegen geraten, ob sie tatsächlich jetzt eine Immobilie kaufen sollten.

Was war der Auslöser für den schnellen Zinsanstieg?

Grund für die massiven Steigerungen bei den Bauzinsen ist vor allem das allgemein steigende Zinsniveau in Deutschland und Europa. Die Banken refinanzieren Immobilienkredite mit Pfandbriefen und Staatsanleihen. Dabei werden ihre Mehrkosten durch höhere Bauzinsen an die Kreditnehmer weitergegeben. Die höheren Bauzinsen machen Kredite teurer. "Der Anstieg der Zinsen für zehnjährige Darlehen von 1% zu Jahresbeginn auf aktuell rund 2,6 % bedeutet bei einem Immobilienkredit über 300.000 Euro und einer anfänglichen Tilgung von drei Prozent, dass die monatliche Rate von 1.000 Euro auf 1.400 Euro gestiegen ist - also um 400 Euro im Monat", erklärte erst kürzlich die Vorständin von Interhyp Mirijam Mohr. "Pro Jahr sind das zusätzliche Zinskosten von 4800 Euro."

Welche langfristigen Konsequenzen bringen erhöhte Bauzinsen mit sich?

Die Bauzinsen haben sich deutlich verteuert – derzeit bewegen sie sich zwischen 3,2 und 3,5 Prozent effektiv. Langfristige Prognosen sagen einen weiteren Anstieg bis ins nächste Jahr hinein voraus. Schon jetzt ist zu beobachten, dass Käufer sich auf eine immer größer werdende Schuldenlast einlassen, weil sie mehr für die Bau- und Immobilienpreise investieren müssen.

Diese 5 Punkte sollten Sie als Kaufinteressent unbedingt beachten

  1. Gerade jetzt ist es wichtiger denn je, die Kreditangebote eingehend zu vergleichen. Das erstbeste Angebot der eigenen Hausbank ist nicht zwingend das Beste. Insofern lohnt es sich absolut, den Markt und die Konditionen eingehend zu prüfen.
  2. Darüber hinaus sollten Sie als Käufer unbedingt darauf achten, dass Sie Ihre monatliche Tilgungs- und Zinslast auch auf Dauer (also über den kompletten Vertragszeitraum) realisieren können.
  3. Unabhängig davon sollten Sie speziell in der aktuellen Phase prüfen, ob nicht eine Risikolebensversicherung Sinn ergeben könnte.
  4. Wenn Sie bereits eine Finanzierung abgeschlossen haben, sollten Sie wissen, dass gem. § 489 BGB jeder Kreditnehmer, der ein Darlehen mit einer Laufzeit von 15 oder 20 Jahren abgeschlossen hat, ein Sonderkündigungsrecht besitzt. In der Regel können so, bspw. bei einem Wechsel zu einem anderen Kreditinstitut, unnötige Mehrkosten in Form der Vorfälligkeitsentschädigung vermieden werden.
  5. Da die Darlehenszinsen vermutlich weiter steigen werden, könnte es durchaus Sinn machen, ein Forward-Darlehen („Vorab-Darlehen“) in Betracht zu ziehen. Mit diesem können Sie sich bereits zum heutigen Zeitpunkt einen (günstigen) Kredit sichern, auch wenn dieser erst in ein, zwei oder drei Jahren benötigt wird.

Wenn Sie sich hierzu eingehender beraten lassen möchten, sprechen Sie uns an.
Wir prüfen gerne, welche Möglichkeiten in Ihrem Fall konkret zur Verfügung stehen.