Demografie, Digitalisierung, Dekarbonisierung, Deglobalisierung, Deindustrialisierung

Bei der B-Group AG unterstützen wir unsere Kunden dabei, eine persönliche und zukunftsfähige Anlagestrategie zu entwickeln. Aus diesem Grund möchten wir Ihnen einen kurzen Überblick zu den 5D geben und skizzenhaft mögliche Auswirkungen für die Kapitalanlage betrachten (Teil 1).

In der Finanzwelt wird seit rund einem Jahr immer wieder von 5D gesprochen. Dabei handelt es sich aber nicht um ein neuen Kino-Standard oder eine Neuentdeckung in der Physik als Weiterführung der Einstein‘schen Relativitätstheorie, sondern um eine Zusammenfassung von 5 Begriffen, die mit dem Buchstaben D beginnen. Die 5 D haben gemein, dass sie das Potenzial haben, die Volkswirtschaften und die Kapitalmärkte in den nächsten Jahren auf unterschiedliche Weise zu beeinflussen.

Demographie/ Demografie, die – Substantiv, feminin – Bevölkerungswissenschaft oder die Beschreibung der wirtschaft- und sozialpolitischen Bevölkerungsbewegungen – soweit die Definition aus dem Wörterbuch. Wir sehen in Deutschland eine alternde Bevölkerung, deren Konsumbedürfnisse sich mittel- und längerfristig verschieben. Ältere Gesellschaften haben höhere Ausgaben für Gesundheitsdienstleistungen und konsumieren meist weniger Verbrauchsgüter. Zudem sinkt mit dem Altern der Gesellschaft das Arbeitskräftepotenzial. Bei der Kapitalanlage profitieren Unternehmen aus der Gesundheitsbranche. Für die Gesamtwirtschaft wird der Wettbewerb um Fachkräfte stärker, was in der Tendenz zu steigenden Lohnkosten führen wird.

Digitalisierung, die – Substantiv, feminin – das Digitalisieren, Digitalisiert werden. Durch die Digitalisierung ergeben sich Chancen für neue Produkte und Dienstleistungen, die Innovationen ermöglichen. Durch Digitalisierung können aber auch Arbeitsschritte automatisiert werden. Dies wird eine Verschiebung der Nachfragen nach Arbeit mit sich bringen. Einfache Tätigkeiten werden, wenn sie technisch erstellbar sind, durch Maschinen, Roboter oder Computer erledigt werden. Zudem erfordert die Digitalisierung von allen Beteiligten einer Volkswirtschaft entsprechende Investitionen in Infrastruktur, technische Ausstattung und Aus- und Weiterbildung. Insofern profitieren hier Anbieter von innovativen Dienstleistungen und Ausrüstungshersteller.

Dekarbonisierung, die – Substantiv, feminin - Verminderung kohlenstoffhaltiger Emissionen (besonders durch die Abkehr von fossilen Energieträgern); Verzicht auf kohlenstoffhaltige Rohstoffe. Durch die Dekarbonisierung wird v.a. der Teil der Industrie, der seine Erträge mit der Förderung und Verarbeitung fossiler Energieträger erwirtschaftet, betroffen sein. Längerfristig könnten hier die Unternehmenswerte mit sinkender Nachfrage zurückgehen. Auf der anderen Seite profitieren die Teile der Wirtschaft, die sich mit der Herstellung, Speicherung und Umwandlung von erneuerbaren Energien und der dazugehörigen Technik beschäftigen. Dieser Umbauprozess aus klimapolitischen und ganz akut auch geostrategischen Gründen wird v.a. in Europa zu hohen Investitionen führen.

Deglobalisierung, die – Substantiv, feminin – das Deglobalisierung, das Deglobalisiert werden, die Abkehr der weltweiten Verflechtung in den Bereichen Wirtschaft, Politik, Kultur u.a. Spätestens seit dem Trump’schen „make america great again“ sehen wir v.a. eine zunehmende Reduzierung der Produktionsverlagerung hin zu kostengünstigen Produktionsstandorten. Durch die Corona-Pandemie und die damit verbundene Störung der Lieferketten wurden die Nachteile einer extrem globalisierten Produktion deutlich. Der schreckliche Krieg in der Ukraine bringt neben Leid für die Bevölkerung für die deutsche Industrie eine akute Verschärfung der Lieferprobleme. Um die Materialversorgung robuster zu gestalten, verkürzen Unternehmen Lieferketten und nähern daher die Produktionsstandorte den Absatzmärkten wieder an. Ähnlich wie bei der Digitalisierung profitieren Ausrüstungshersteller und Firmen, die Prozesse durch Digitalisierung und Automatisierung günstiger gestalten können.

Deindustrialisierung, die – Substantiv, feminin – der Rückgang der volkswirtschaftlichen Bedeutung industrieller Produktion bei gleichzeitigem Zuwachs des Dienstleistungssektors. Durch die Verschiebung der Tätigkeitschwerpunkte innerhalb einer Volkswirtschaft profitieren hier innovative Dienstleister gegenüber klassischen Produktionsbetrieben. So führen z.B. technische Änderungen, wie der Wechsel vom Verbrennungsmotor auf einen elektrischen Antrieb, zu einer deutlich geänderten Nachfrage bei den zu produzierenden Gütern. In diesem Beispiel fällt eine Vielzahl von Teilen eines klassischen Motors samt Getriebe ersatzlos weg. Zudem sorgt, wie eingangs schon erwähnt, die Demographie für eine steigende Nachfrage nach Dienstleistungen. Dadurch verschiebt das Gesamtgewicht innerhalb einer reifen Volkswirtschaft, wie die deutsche eine ist, zu Gunsten der Dienstleistungen.

Nachdem Sie nun einen kurzen Überblick bekommen haben, was sich hinter dem Begriff 5D verbringt, erfahren Sie in unserem nächsten Teil noch etwas mehr zu den Auswirkungen für die Vermögensanlage…………..to be continued…